Skoliose-Therapie
Skoliose-Therapie nach K. Schroth
Was ist Skoliose?
Unter Skoliose versteht man eine seitliche Verbiegung und Verdrehung der Wirbelsäule. Diese kann bereits im Kindes- oder Jugendalter auftreten und führt oft zu einer asymmetrischen Körperhaltung, muskulären Dysbalancen und eingeschränkter Beweglichkeit.
Unbehandelt kann sich die Krümmung verstärken und langfristig Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Atemprobleme verursachen.
Die Schroth-Methode – ein ganzheitliches Konzept
Die Skoliose-Therapie nach Katharina Schroth ist ein spezielles physiotherapeutisches Behandlungskonzept, das seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird. Sie kombiniert dreidimensionale Korrekturatmung, gezielte Dehnungen und Muskeltraining, um Fehlstellungen der Wirbelsäule aktiv entgegenzuwirken.
Im Mittelpunkt steht die aktive Mitarbeit des Patienten: Jede Übung ist individuell auf das persönliche Krümmungsmuster abgestimmt.
Ziele der Schroth-Therapie
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Aufrichtung der Wirbelsäule und Verringerung der Krümmung
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Verbesserung der Haltung und Symmetrie
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Schmerzlinderung bei bestehenden Beschwerden
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Kräftigung und Dehnung der betroffenen Muskulatur
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Förderung der Lungenfunktion durch spezielle Atemtechniken
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Steigerung der Lebensqualität und Alltagsbelastbarkeit
Typische Anwendungsgebiete
Die Schroth-Therapie wird angewendet bei:
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Skoliose im Kindes- und Jugendalter (Adoleszenten-Skoliose)
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Skoliose im Erwachsenenalter
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Haltungsschäden und muskulären Dysbalancen
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Beschwerden durch Fehlstellungen der Wirbelsäule
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Begleittherapie bei Korsettversorgung
Wie funktioniert die Behandlung?
Die Therapie besteht aus einem individuell abgestimmten Übungsprogramm:
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Dreidimensionale Korrekturatmung: Spezielle Atemtechniken dehnen den Brustkorb in die „eingeschränkte Richtung“ und wirken der Verformung entgegen.
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Gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen: Muskeln, die durch die Skoliose verkürzt oder abgeschwächt sind, werden gezielt trainiert.
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Haltungs- und Bewegungsschulung: Patienten lernen, korrigierte Haltungen auch im Alltag umzusetzen.
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Eigenübungen: Regelmäßiges Üben zu Hause ist ein entscheidender Bestandteil für den langfristigen Erfolg.
Ablauf der Therapie
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Erstgespräch & Befund: Analyse der Wirbelsäule, Haltung und Bewegungsmuster.
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Therapieplanung: Erstellung eines individuellen Schroth-Programms.
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Behandlung: Übungsanleitung mit Atem- und Bewegungstechniken.
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Eigenübungen: Hausaufgaben zur Festigung der Erfolge.
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Regelmäßige Anpassung: Überprüfung der Fortschritte und Korrektur der Übungen.
Vorteile für Patienten
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Aktive Mitgestaltung der eigenen Therapie
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Nachhaltige Wirkung durch Eigenübungen
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Verbesserung von Haltung und Beweglichkeit
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Verringerung von Schmerzen und Verspannungen
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Positive Wirkung auf Selbstbewusstsein und Lebensqualität
Hinweis
Die Skoliose-Therapie nach K. Schroth ist besonders wirksam, wenn sie frühzeitig beginnt und regelmäßig durchgeführt wird. Sie eignet sich sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene – bei letzteren vor allem zur Schmerzlinderung und Stabilisierung.
Checkliste: Vorbereitung auf die Skoliose-Therapie nach K. Schroth
1. Vor der ersten Behandlung
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Ärztliche Verordnung (Physiotherapie-Rezept) und ggf. aktuelle Arzt- oder Röntgenbefunde mitbringen.
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Falls vorhanden: Korsett oder andere Hilfsmittel, die Sie aktuell nutzen.
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Bequeme, körpernahe Kleidung tragen (z. B. Leggings, Sporthose, enges T-Shirt), damit Haltung und Wirbelsäule gut sichtbar sind.
2. Während der Therapie
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Seien Sie bereit, aktiv mitzuarbeiten: Die Schroth-Therapie lebt von Ihrer Eigeninitiative.
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Lassen Sie sich die individuellen Übungen genau erklären – jede Bewegung wird speziell auf Ihr Krümmungsmuster abgestimmt.
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Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen – je besser Sie die Technik beherrschen, desto wirksamer sind die Übungen.
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Planen Sie ausreichend Zeit und Konzentration ein, da die Übungen sehr bewusst durchgeführt werden.
3. Eigenübungen zu Hause
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Rechnen Sie mit einem täglichen Eigenübungsprogramm – nur so können die Erfolge langfristig gesichert werden.
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Richten Sie sich zu Hause einen ruhigen Übungsplatz ein (Matte, Spiegel hilfreich).
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Führen Sie die Übungen langsam, kontrolliert und regelmäßig durch. Qualität ist wichtiger als Quantität.
4. Tipps für den Alltag
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Achten Sie auch außerhalb der Therapie auf eine aufrechte Haltung.
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Versuchen Sie, einseitige Belastungen (z. B. schweres Tragen auf einer Seite) zu vermeiden.
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Nutzen Sie Bewegung im Alltag (Spazierengehen, leichtes Sportprogramm) als Ergänzung.
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Seien Sie geduldig: Langfristigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg – kleine Fortschritte summieren sich.
👉 Mit dieser Vorbereitung holen Sie das Maximum aus Ihrer Schroth-Therapie heraus – für eine bessere Haltung, mehr Beweglichkeit und mehr Lebensqualität.
